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Ideen für Bibelstellen

Dann segnete Gott Noach und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde!
Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:
Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen
und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind.
Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.
Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:
Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken,
dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.
Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde.
Und Gott sprach zu Noach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde geschlossen habe.

Der HERR sprach zu Abram:
Geh fort aus deinem Land,
aus deiner Verwandtschaft
und aus deinem Vaterhaus
in das Land, das ich dir zeigen werde!
Ich werde dich zu einem großen Volk machen,
dich segnen und deinen Namen groß machen.
Ein Segen sollst du sein.
Ich werde segnen, die dich segnen;
wer dich verwünscht,
den werde ich verfluchen.
Durch dich sollen alle Sippen der Erde
Segen erlangen

Der HERR sprach zu Mose:
Sag zu Aaron und seinen Söhnen:
So sollt ihr die Israeliten segnen;
sprecht zu ihnen:
Der HERR segne dich und behüte dich.
Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten
und sei dir gnädig.
Der HERR wende sein Angesicht dir zu
und schenke dir Frieden.
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen
und ich werde sie segnen.

Zwei sind besser als einer allein,
falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.
Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf.
Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt,
ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.
Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen,
wärmt einer den andern;
einer allein – wie soll er warm werden?
Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt,
zwei sind ihm gewachsen und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.

Schwestern und Brüder!
Strebt aber nach den höheren Gnadengaben!
Dazu zeige ich euch einen überragenden Weg: Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.
Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.

Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

Schwestern und Brüder!
Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist,
der an euch erging.
Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!
Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
ein Herr,
ein Glaube,
eine Taufe,
ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.

Schwestern und Brüder!
Meine Kinder,
wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit.
Und daran werden wir erkennen,
dass wir aus der Wahrheit sind.
Und wir werden vor ihm unser Herz überzeugen,
dass, wenn unser Herz uns verurteilt,
Gott größer ist als unser Herz
und alles weiß.
Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt,
haben wir gegenüber Gott Zuversicht;
und alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm,
weil wir seine Gebote halten
und tun, was ihm gefällt.
Und das ist sein Gebot:
Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben
und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat.
Wer seine Gebote hält,
bleibt in Gott und Gott in ihm.
Und daran erkennen wir,
dass er in uns bleibt:
an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Geliebte,
wir wollen einander lieben;
denn die Liebe ist aus Gott
und jeder, der liebt, stammt von Gott
und erkennt Gott.
Wer nicht liebt,
hat Gott nicht erkannt;
denn Gott ist Liebe.
Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns,
dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat,
damit wir durch ihn leben.
Darin besteht die Liebe:
Nicht dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass er uns geliebt
und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.

Geliebte,
wenn Gott uns so geliebt hat,
müssen auch wir einander lieben.
Niemand hat Gott je geschaut;
wenn wir einander lieben,
bleibt Gott in uns
und seine Liebe ist in uns vollendet.

In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe.

Bausteine für Segnungsgottesdienste

Gott der Liebe,
du hast in jede und jeden von uns deine Liebe hineingelegt,
du schenkst uns die Erfahrung, dass unsere Liebe wächst,
wenn wir sie teilen und weitergeben.
Wir bitten dich für alle Liebenden und für alle Paare,
die ihren Weg miteinander gehen.
Für ihre Lebensgemeinschaft bitten sie um deinen Segen.
Schenke ihnen, was sie von deiner Güte erhoffen,
und schenke uns allen die Fülle deines Segens.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn,
der in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes
mit dir lebt und in uns Liebe weckt in Ewigkeit.
Amen.

Quelle: Jens Ehebrecht-Zumsande

Lt:
Gott ist die Liebe. Darauf vertrauen wir. In diesem Vertrauen danken wir für die Liebe die eure Partnerschaft trägt und euch füreinander zum Segen werden lässt. Lasst uns Gott dafür danken und um Gottes Nähe und Begleitung beten.

Lt streckt ab hier die Hände über dem Paar aus.

So bitten wir dich, Gott allen Lebens:
Die Kraft deines Segens komme herab auf N. und N.
und stärke sie,
dass sie in deiner Liebe bleiben und ihre Liebe nicht vergehe,
sondern wachse und fruchtbar auf uns alle ausstrahle,
dass sie heile und keine Wunden schlage,
dass sie vielfältige Früchte trage für die Gemeinschaften, in denen
N. und N. leben, und besonders für die Kirche.
Dein Heiliger Geist lasse N. und N. immer einander beistehen
und füreinander, für die Menschen, die mit ihnen unterwegs sind,
und für alle Mitgeschöpfe, denen sie begegnen, zum Segen werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
unseren Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und wirkt in alle Ewigkeit

Quelle: Arbeitskreis Beziehungspastoral im Bistum Osnabrück: Osnabrücker Aufmerksamkeiten – Pastorale Handreichung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese Osnabrück und Interessierte für den Umgang mit Beziehungsfragen, 2018. (Beleg: Deutsches Bistum der Altkatholiken, Partnerschaftssegnung, S. 53)

Menschenfreundlicher Gott
Du kommst uns Menschen in unserer Suche nach Glück entgegen.
Du hast ein offenes Ohr gehabt
für die Klage deines Volkes in der Unterdrückung Ägyptens.
Du bist Mensch geworden wie wir
in unserem Freund und Bruder Jesus Christus.
Er lebte ganz für das Wohl der Menschen.
Er gab der Liebe ein Gesicht,
so leuchtend und hell, dass wir es immer vor Augen haben.

Darum bitten wir dich jetzt:
Lass dieses Licht leuchten
in der liebenden Gemeinschaft aller Paare (bzw. von N.N. und N.N.)
Gib ihnen Orientierung, wie du sie deinem Volk gegeben hast
auf seinem Weg ins gelobte Land.
Sei in ihrer Mitte, wie du in der Mitte deines Volkes bist
von allem Anfang an.
Und wenn ihr Weg in Dunkelheit gerät,
dann erhelle ihn, wie du den Weg deines Volkes in der Gestalt einer Feuersäule erhellt hast.

Segne mit deiner göttlichen Gegenwart
das Leben und die Beziehung der hier anwesenden Paare (bzw. von N.N. und N.N.),
lass ihre Liebe reifen in einer Atmosphäre des gegenseitigen Verstehens.
Schenke ihnen Offenheit im Gespräch und Gelassenheit im Zuhören.

Gib ihnen den Mut zur Vergebung,
wie du Vergebung gewährst allen, die dich darum bitten.
Und erfülle sie mit der Kraft, füreinander da zu sein
auch dann, wenn es schwierig ist.

Liebender Gott, du bist immer für uns da
in deinem Sohn Jesus Christus, unserem Bruder und Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und Leben schafft in Ewigkeit.
Amen

Quelle: nach einer Vorlage von Pastor Robert Wagner, Osnabrück

V: Gott der Liebe,
du bist uns fern, du bist uns nah;
du gibst uns die Freiheit,
in der wir uns entfalten können;
du schenkst uns deine Nähe,
in der wir uns geborgen und gehalten fühlen.
In deiner Zuwendung
stellst du uns Menschen an die Seite, uns zugewandt.
Du hast N. und N. zusammengeführt,
dass sie deine Liebe aneinander erfahren.

Wir bitten dich:
segne die beiden,
dass sie einander nahe sein können,
ohne sich zu bedrängen;
dass sie einander umarmen können,
ohne zu fordern;
dass sie Schweigen achten,
Weinen zulassen,
ihr Inneres sich selbst bewahren.

Segne sie,
dass sie behutsam empfinden;
was der / die andere fühlt,
aufmerksam sind für das,
was der / die andere denkt,
dass sie einander ihre Würde nicht antasten,
die Seele nicht entblößen,
nie des / der Anderen Eigenheit hineinbiegen
in das Maß des eigenen Verstehens.

Segne die beiden,
dass sie einander Zärtlichkeit schenken,
Wärme, Geborgenheit, verlässliches Dasein;
dass sie in aller Nähe auch und vor allem
einander Weite lassen,
mit offenem Geist und offener Seele;
damit sie atmen können
und leben
und sein, die sie sind.

Das erbitten wir
durch unseren Herrn und Bruder Jesus Christus,
der in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes
mit dir lebt und Leben schafft,
heute und in Ewigkeit.

A:    Amen.

Quelle: Bearbeitung eines Textes von Marianne Haas, in: Vertrauen, Befreiung zum Leben, Eigenverlag, Overath, S. 72., entnommen: Die Feier der Partnerschaftssegnung, Alt-katholischer Bistumsverlag, Bonn 2014

  • Guter Gott, wir bitten für alle Liebenden, die als Paar ihren Weg miteinander gehen. Lass sie miteinander Freude und Glück erfahren und für andere Menschen Hoffnung und Hilfe sein.
  • Liebender Gott, wir beten für die Menschen in den unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens und für uns: Stärke du in uns den Blick für das Wertvolle und Kostbare in jeder Beziehungsform. Lass das Vertrauen wachsen, dass du jede Liebe mit deinem Segen begleitest und stärkst.
  • Lebendiger Gott, wir bitten dich für alle Menschen, die in Beziehungen leben. Sei du ihnen nahe in allen Höhen und Tiefen ihres Beziehungsalltages. Schenke du ihnen Kraft für die schweren Zeiten, für die Durststrecken, für die Momente, in denen mehr Distanz als Nähe spürbar ist.
  • Gütiger Gott, wir bitten dich für alle hier Anwesenden: schenke ihnen in den Momenten des Alltags immer wieder die Erfahrung deiner Nähe und deiner Liebe, so dass daraus Halt, Zuversicht und echte Freude wachsen können.
  • Starker Gott, wir bitten für die Menschen, die Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren, weil sie von einer vermeintlichen Norm abweichen. Stärke du sie in ihrem aufrechten Gang, heile du ihre Verwundungen und schenke du ihnen Kraft und Hoffnung auf vollkommende Akzeptanz ihrer Würde.
  • Liebender Gott, wir bitten dich um deine Geistkraft für unsere Gesellschaft: Dass Akzeptanz von Vielfalt Wirklichkeit wird, dass wir unsere Vorurteile und Grenzen überwinden, dass wir lernen immer wieder auf einander zuzugehen und dich im Gegenüber entdecken.

Quelle: Jens Ehebrecht-Zumsande

Begrüßung und Eingangsworte
Im Namen des Vaters …

Lied: Lobe den Herren, den mächtigen König

Gebet:
Gott, du führst uns heute in ungeahnte Weiten. In dieser Stunde, da N+N vor dir stehen, um deinen Segen zu erbitten, da führst du alle Liebenden und natürlich heute in besonderer Weise N+N mit ihren Herzen auf einen hohen Berg. Ein langer Weg ist schon beschritten; manch steiler Hang überwunden und der Blick in den Himmel scheint grenzenlos.
Wer liebt, der vertraut der ausgestreckten Hand, um waghalsige Wege zu gehen; wer liebt, der vertraut dem Versprechen, Wärme und Licht, Weitblick und Staunen erfahren zu dürfen;
wer liebt, vermag Angst zu überwinden und Überraschungen wert zu schätzen. Und wer liebt, der erschrickt nicht, wenn am Ende eines erreichten Plateau ein neuer ungewisser Hang im Wege steht. Wer liebt, der lässt sich ein auf das Leben: das ungewisse, unerfahrene, ungelebte Leben.
Ja, Gott, du führst N+N in ungeahnte Weiten. Gemeinsam vertrauen sie dir; und du, Gott, du traust ihrer Liebe. Grund genug, zu danken und zu hoffen ein Leben lang. Amen!

Psalm mit „Meine Hoffnung und meine Freude“

Lied:   Du meine Seele singe 

Ansprache zu Sprüche 27, 19
N+N, Ihr habt mich mit Eurem Gastgeschenk, als ihr mich letztens in Aachen besucht habt, auf eine ganz besondere Weise überrascht: Eine spanische Gemüsesuppe hattet ihr mir mitgebracht. Dem Etikett konnte man die Info entnehmen, dass das Gemüse selbstverständlich einem biologischen Anbau entstammte. Und ich kann euch heute sagen, angereichert mit ein wenig Creme Fresh und einem dunkeln Brot von meiner Lieblings-Bio-Bäckerei in Köln war das alles ein Genuss. Vielen Dank, ihr habt mir damit einen sehr schönen entspannten Abend beschert.Wer genießen kann, der hat ein gutes Gespür für seine Sinne, für den ist Erregung mehr als ein eindimensionales Geschehen, was irgendwie verborgen auch noch zum Leben dazugehört, weil zu genießen nämlich etwas Wunderbares, Ganzheitliches, das ganze Leben Bewegendes und Begleitendes ist. Wer genießen kann, der spürt das Leben und nimmt Sehnsüchte in sich wahr.Wer zu genießen vermag, der hat einen Bezug zu sich selbst gefunden, wie er auch Offenheit in sich zulassen kann für das, was ihm oder ihr von außen, vom anderen, vom Fremden her entgegenkommt. Genießen können ist weit mehr als eine individualistische, vielleicht sogar egozentrische Selbstbefriedigung; wer zu genießen vermag, der bzw. die verwebt sich in zusammenhängende Lebens- und Weltbezüge, weil alles um ihn und sie herum Geschenk ist, was dankbar werden lässt.
Leben ist immer auch die Sehnsucht nach dem noch Ausstehenden und die Suche nach dem Erfüllenden, aus der sich eine traumhaft schöne Dankbarkeit erhebt, wenn das Ersehnte spürbar geworden ist. Eine heilsame Balance zu finden zwischen dieser lebensbegleitenden Dankbarkeit in der Suche nach dem, was das Leben gut, schön, beglückend macht und dem, wie sich das Leben des Augenblicks auch oft zeigt in einer Welt der Verängstigung, der Verunsicherung, der Bedrohlichkeit und der Härte: Das ist die Kunst, die Lebenskunst, die in aller Beweglichkeit des Lebens Ruhe hineinträgt und Gelassenheit und das Leben nicht in eine dauerhaften Kampf führt gegen sich selbst, gegen Gott und die Welt.
Da kommt mir einer in den Sinn, dem man eines nicht nachsagen kann, er hätte sich das Leben leicht gemacht, hätte es sich auf einem samtenen Kissen gemütlich gemacht und der doch ein mit allen seinen Kräften und Fähigkeiten genussvoller und dankbarer Mensch gewesen ist. Wer, wenn nicht er, hat zu seiner Zeit die Finger in die Wunden der Gesellschaft und der Welt gelegt und wer, wenn nicht er, hat als ein aus vollen Zügen lebender, emotionaler, genussvoller Mensch gelebt, der sich wie Bolle freuen konnte, wenn auch andere ihr Leben für einen Augenblick zumindest genießen konnten. Ich erinnere mich eines Abends mit ihm in Düsseldorf, und sein breites Lachen, sein überschwängliches „ganz-da-sein“, mit Haut und Haar“, mit „Leib und Seele“ gegenwärtig sein ist mir unvergesslich. Ihr merkt, ich spreche nicht vom lieben Jesulein, wie man hier und heute vielleicht vermuten könnte. Nein, ich spreche von dem Künstler Josef Beuys. Ich weiß zwar nicht, ob er auch in den Genuss einer solch dollen Gemüsesuppe gekommen ist, wie unsereins, aber er hat einmal in einem Interview offen gelegt, wie er sich ernährt.Und mit seiner Weise, sich zu ernähren, komme ich dann langsam auch bei euch beiden an, lieber N+N, weil ich Euch seinen Ernährungsvorschlag gern ans Herz legen würde. Beuys hat in diesem Interview gesagt, er ernähre sich durch Kraftverschwendung. Aufs erste Hören hin klingt das erst mal befremdlich. Kraftverschwendung soll eine Eigenschaft sein, die satt macht, die das größte Grundbedürfnis des Menschen, nämlich Hunger zu stillen, gänzlich befriedigt?  Es geht Beuys, so verstehe ich ihn, nicht um den augenblicklichen Hunger, wenn der Magen knurrt, es geht ihm um den Lebenshunger, den jede und jeder von uns in sich hat und der eigentlich nie zu stillen ist, weil das Leben nämlich sonst zu Ende wäre. Beuys behauptet, er würde Sättigung erfahren – Lebenssättigung -, wenn er seine Kraft verschwenden würde, wenn er also seine Lebenskraft übermäßig weggeben würde. Und jetzt sind wir vom lieben Jesulein gar nicht mehr so weit entfernt, auch wenn Beuys alles andere als ein frommer Kirchgänger gewesen ist. Sich verschwenden, seine ganze Kraft einbringen, hat das nicht auch Jesus vorgelebt. Aber wofür, könnte man jetzt fragen, für wen oder für was?
Ich weiß nicht, ob Beuys sich diese Frage gestellt hat; ich vermute aber eher nicht. Für ihn war es lebenswichtig, das, was ihn ausmacht, was er ist, in die Welt hineinzugeben. „Ich ernähre mich durch Kraftverschwendung“. Verschwenderisch mit seinem Leben umgehen, nicht blauäugig, auch nicht verantwortungslos, und dennoch ganz, mit Leib und Seele, mit dem, was ich bin und habe. Und dann erfahren, dass dies nachhallt, dass es eine Wirkkraft auf andere überträgt.Leben, das eigene, kleine, unvollkommene Leben bewirkt etwas, und andere erkennen dies, reagieren darauf. Und im Glücksfall eben nicht nur irgendwelche andere, sondern ganz konkret ein anderer. Indem ein Mensch sich gibt, sich in die Welt wirft, trifft er einen anderen, er trifft auf einen anderen, der bzw. die ihm zur Ergänzung, zum Lebensgenuss wird. Wer Ergänzung, ja: Erfüllung ersehnt, der wird diese nur finden, wenn er sich verschwendet. In der Verschwendung seiner/ ihrer selbst findet sich, zeigt sich das „Noch-Fehlende“, das Ersehnte.„Wie das Wasser ein Spiegel ist für das Gesicht, so ist das Herz des Menschen ein Spiegel für den Menschen“, so heißt es im Buch der Sprüche; und eben diese Weisheit habt ihr zu eurem Leitwort gewählt. Den ihr gefunden habt, weil ihr euch verschwendet, verschenkt habt, N an N und N an N, gewährt den Blick in sein Innerstes, in sein Herz, und dort erkennt ihr, wer ihr seid – und eben auch, wer ihr nicht seid. Ihr schaut im Herzen des anderen euer Gesicht und erfahrt so, dass es genau dieses anderen Bedarf, dass das eigene Leben voll, heil, ganz werden kann. Wie, wenn nicht so, darf Dankbarkeit aufkommen und das Leben als Ganzes zu einem Genuss werden? Bevor ich euch jetzt allerdings auf Wolke 7 katapultiere und die Liebesromantik zu überschwänglich wird, muss ich noch einmal auf den ersten Teil des Sprichwortes verweisen. „Wie das Wasser ein Spiegel ist für das Gesicht…“ Habt ihr euer Gesicht schon einmal im Wasser gespiegelt gesehen? Kein Gewässer ist so sauber, geschweige denn so ruhig, dass das Gesicht nicht verzerrt, verwischt oder getrübt würde. Wer sich im Wasser spiegelt, hat in der Regel nicht den schönsten Blick auf sein Äußeres.
 Man muss sich schon wundern, wie verbeult und verknittert man aussehen kann. Übertragen auf den Vergleich mit dem Herzen des Liebsten, in dem wir unser Gesicht sehen, müssen wir uns wohl damit anfreunden, dass wir einander auch unsere Beulen, unsere Narben, unsere Verschmutzungen zumuten. Nicht obwohl, sondern weil uns der Liebste in aller Vertrautheit sein Herz öffnet, erkennen wir unsere Unvollkommenheiten. Wir erkennen unseren Mangel und dürfen hoffen auf Geduld und Ergänzung. Das ist Liebe, das macht Liebe zum größten Wunder überhaupt. Und in dieser Liebe und aus dieser Liebe heraus wird nicht nur eine Gazpacho zu einem Genuss und keine Kraftverschwendung wird zu anstrengend, diese Liebe zu hüten und zu bewahren.

Lied: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren   

Biblische Lesungen:

Hohelied 8, 6b+7a
Stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt. Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen. Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; auch Ströme schwemmen sie nicht weg.

1.Kor. 13, 4-7+13
Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil,  lässt sich nicht zum Zorn reizen,  trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

Römer 8, 31b.35.38-39
Was ergibt sich nun, wenn wir das alles bedenken? Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? Ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Segensfeier
Der Segen Gottes ist die Liebe, die euch, N+N, miteinander verbindet und die Freude, die wir alle auf dieser Erde, untereinander und aneinander haben.
Der Segen Gottes ist die Kraft und die Lust, die euch zwei beflügelt und uns alle bereichert; er ist wie der Friede, der uns alle zufrieden und glücklich miteinander leben lässt.
Der Segen Gottes ist die Sorge, die euch sorgsam macht und uns alle wach hält wie auch die Kraft, die uns das Leid, das wir bekämpfen auch notfalls geduldig ertragen lässt.
Der Segen Gottes ist die Gemeinschaft unter uns und mit Gott, die uns trägt.
Der Segen Gottes ist die Zuversicht und der Glaube an uns selbst / und die Hoffnung auf Gott, der uns zur Vollendung führen wird.
Dieser Segen Gottes möge sich auf euch legen. Und die Ringe, die ihr tragen werdet, mögen ein immerwährendes Zeichen der Erinnerung bleiben an diesen Segen: Des Vaters, der uns erschaffen hat, des Sohnes, der uns erlöst hat und des Heiligen Geistes, der alles durchwirkt und belebt. Amen.

Ringwechsel
Jeder von euch trägt einen Ring, in dem der Name der anderen eingeprägt ist. Der Ring ist das alte Symbol der Liebe. Es kann sein, dass die Ringe ihren Glanz verlieren und dass sich bald Spuren harter Berührung auf ihnen finden. Die Form des Kreises aber werden sie behalten – ein Kreis ohne Anfang und Ende.
Das soll für eure Liebe gelten: sie soll sich wohl verändern, aber nicht aufhören. So reicht einander die Ringe!

Lied: O dass ich tausend Zungen hätte

Fürbitten: (Trauzeugen und Familie)

Vater Unser

Lied: Geh aus, mein Herz

Schlusssegen

Orgel mit Auszug  

Quelle: Christoph Simonsen, veröffentlicht in: Paare.Riten.Kirche (Hrsg: Diefenbach, Lang-Rachor, Waldleber, Wolf)

Lied: Eingeladen zum Fest des Glaubens, Jugolo 26

Begrüßung

Impuls / Betrachtung: Wo stehen wir gerade? (Kiesel & Regenbogen)

Kiesel: Vor welchen Herausforderungen stehen wir in unserer Beziehung – wo möchten wir Gott um Beistand bitten?

Regenbogen: Wofür bin ich dankbar in unserer Beziehung? Was macht unsere Beziehung bunt und schön? Wofür möchte ich Gott Danken?

Instrumentalmusik während der Aktion:
Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen, Jugolo 360

Lied: Von allen Seiten umgibst Du mich, Jugolo 397

Gebet

Gott der Liebe, da sind wir:
Vor dir, voreinander und vor uns selbst.
Mit unserem Leben,
mit unseren Lebensgeschichten,
mit unserer Beziehungsgeschichte.

Du hast uns ins Dasein gerufen.
Du befähigst uns, einander zu mögen, zu achten,
zu ehren und zu lieben.

Doch nicht immer setzen wir die von dir geschenkten Fähigkeiten ein: Wir erleben auch Streit, Krisen und Missverständnisse.

Deshalb bitten wir Dich um Dein Erbarmen…

Lied: Meine engen Grenzen, Jugolo 84

Schriftstelle: 1 Kor 13, 4-7 (oder andere, z.B. Noah)

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Korinther.

Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig.

Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.

Sie erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.

Wort des lebendigen Gottes.

Impuls

Lied: Ein Licht in dir geborgen, Jugolo 357

Danke & Fürbittenaktion mit Symbolen

Kiesel und Regenbogen werden nach vorne gebracht und auf Tücher vor das Taizékreuz gelegt.

Jedes Paar nimmt ein Samenpäckchen mit. Idee: Wir wollen unsere Liebe mit Gott vertiefen und weiterwachsen lassen.

Vater unser und Friedensgruß

Lied: Da berühren sich Himmel und Erde, Jugolo 298

Paarsegen mit Instrumentalmusik: Und ein neuer Morgen, Jugolo 627

Dankworte

Schlussgebet und Segen

Der Segen Gottes ist die Liebe, die euch miteinander verbindet und die Freude, die wir alle auf dieser Erde, untereinander und aneinander haben.

Der Segen Gottes ist die Kraft und die Lust, die euch beflügelt und uns alle bereichert; er ist wie der Friede, der uns alle zufrieden und glücklich miteinander leben lässt.

Der Segen Gottes ist die Sorge, die euch sorgsam macht und uns alle wach hält; wie auch die Kraft, die uns das Leid, das wir bekämpfen geduldig ertragen lässt.

Der Segen Gottes ist die Gemeinschaft unter uns und mit Gott, die uns trägt.

Der Segen Gottes ist die Zuversicht und der Glaube an uns selbst / und die Hoffnung auf Gott, der uns zur Vollendung führen wird.

Und so segne Euch… +

Lied: Keinen Tag soll es geben, Jugolo 301

Quelle: Carsten Leinhäuser

  • Mal Gottes Regenbogen
  • Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott
  • Das Lied vom kleinen Regenbogen (eher ein Kinderlied, aber warum nicht)
  • Gott liebt diese Welt und wir sind sein eigen (GL464)
  • Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen (GL HH/HI/OS 873)
  • Gott gab uns Atem, damit wir leben (GL 468)
  • Vertraut den neuen Wegen (GL HH/HI/OS 856)
  • Segen für alle! von Jakob R. Kretschmer
  • Der Herr hat mich gesehn, und über Nacht (GL HH/HI/OS 840)

Du hast alle gerufen
Melodie: „Du hast uns Herr gerufen“ von Kurt Rommel (1926-2011) ev. Pfarrer, begründete 1962 Kinogottesdienste mit Band
Text hier: „Du hast alle gerufen“ von Hartmut Magon, Anlass 10.05.2021 – Segensfeiern in Katholischen Kirchen – #liebegewinnt

  1. In diesem Hause Gottes sind die Türen weit,
    geöffnet allen Menschen, deren Herz bereit.
  2. Alle sind willkommen und deines Segens wert,
    ein jeder zum Volk Gottes dazugehört.
  3. Mit gottgeschenkter Würde und Einzigartigkeit,
    geh´n wir miteinander durch des Lebens Zeit.
  4. Wunderbar geschaffen, der Mensch aus deiner Hand,
    ein buntes Volk wird leben im gelobten Land.
  5. Biblisch der Regenbogen bezeugt den treuen Bund,
    Gott tut seine Liebe jedem Menschen kund.

Angelangt dein Lebensweg an dessen Ende,
magst auch du falten einmal deine Hände,
doch solltest bis dahin du nicht nur beizeiten
deine Freunde umarmen, die dich begleiten,
und dennoch nicht rosten und rasten zu lang,
und auch nicht dir lassen es machen bang,
nein, geh lieber weiter die Straße hinunter,
sei fröhlich und tanze regenbogenmunter,
solange du lebst und du aufrichtig strebst,
bis eines Tages, gewiss, dorthin du gehst,
wovon kein Mensch bis heute je kam zurück,
es sei denn als ein anderes Erdenstück,
das gleichfalls sucht seinen Platz auf dieser Welt,
solange es west, solange Gott es gefällt.

Key Visual

Für die Bewerbung Eures Gottesdienstes: Das Hintergrundmotiv zeigt das ein Werk von
Sol LeWitt, Wall Drawing # 1152 – Whirls and twirls, 2005, LeWitt Collection, Chester, Connecticut © The LeWitt Estate / Artist Rights Society (ARS), New York.

Fotografiert hat es Clark Van Der Beken; es ist in zwei Varianten bei Unsplash zu finden: Variante 1, Variante 2

Visuals/Sharepics

Von Jens Albers:

von Esther Göbel: